Der Modellstudiengang Pflegewissenschaft an der BTU Cottbus–Senftenberg wird nun zum Regelstudiengang

Wer an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg (BTU) Pflegewissenschaft studiert, erwirbt nicht nur den akademischen Abschluss Bachelor of Science, sondern in der primärqualifizierenden Variante nach hochschulischer Ausbildung auch den Berufsabschluss Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann

Dienstag, 4 August, 2020

Wer an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg (BTU) Pflegewissenschaft studiert, erwirbt nicht nur den akademischen Abschluss Bachelor of Science, sondern in der primärqualifizierenden Variante nach hochschulischer Ausbildung auch den Berufsabschluss Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Bei bereits abgeschlossener Pflegeausbildung kann das Studium berufsbegleitend absolviert werden. Auf gesetzlicher Grundlage der Neufassung des deutschen Pflegeberufegesetzes ist der am Campus Senftenberg der BTU verortete Studiengang Pflegewissenschaft mit generalistischem Ansatz neu aufgestellt.

Direkte Bewerbung an der Universität

„Die Studieninteressierten bewerben sich direkt an der Universität und benötigen zur Immatrikulation keine kooperierende Einrichtung mehr“, betont Studiengangsleiter Florian Schimböck. Ein Ausbildungsvertrag mit einer solchen bisher quasi als Arbeitgeberin fungierenden Einrichtung ist jetzt nicht mehr erforderlich. Dennoch wirkt die BTU weiterhin intensiv mit ihren mehr als 30 Praxispartnern in unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen zusammen. Die Studierenden haben aber nun – je nach Interesse – große Auswahlmöglichkeiten, sind nicht an eine kooperierende pflegerische Einrichtung des Gesundheitswesens gebunden, sondern können im Rahmen ihrer Praktika verschiedene Einrichtungen der Akutpflege, der stationären Langzeitpflege als auch ambulante Einrichtungen, Fach- und Rehakliniken kennenlernen.

Hoher Praxisanteil

Den neben den wissenschaftlichen Inhalten sehr hohen Praxisanteil des achtsemestrigen Studiums hebt Gastprofessor Dr. Thomas Boggatz, Experte für gerontologische und geriatrische Pflege, hervor: „Insgesamt sind die Studierenden 56 Wochen, also mehr als ein Jahr lang, in der Praxis tätig.“ Dabei werden sie nicht allein der Obhut der Praxispartner überlassen, sondern seitens des Instituts für Gesundheit der Universität und der Abteilung für Lehren und Lernen in der Berufspraxis unter Leitung der Diplom-Pflegepädagogin Jeannette Jänchen intensiv betreut. Die Praktika in den kooperierenden Einrichtungen finden in den lehrveranstaltungsfreien Zeiträumen statt. Eine Vergütung dafür wird derzeitig angestrebt.

Hochqualifizierte Pflegekräfte

Hochqualifizierte akademische Pflegefachkräfte bewältigen vor allem komplexe Pflegesituationen. Das Studium der Pflegewissenschaft bereitet die Studierenden an der BTU Cottbus–Senftenberg auf die professionelle pflegerische Tätigkeit und vor allem auf ein evidenzbasiertes, also auf wissenschaftlichen Fakten beruhendes Handeln in den unterschiedlichsten pflegerischen Arbeitsfeldern vor. Durch das Studium werden die wissenschaftlichen Kompetenzen im Pflegeberuf gestärkt und die Qualität des beruflichen Handelns verbessert, um eine professionelle und zeitgemäße Pflege sicherzustellen.

Zulassungsfrei

Der zulassungsfreie Bachelorstudiengang Pflegewissenschaft ermöglicht nach erfolgreichem Abschluss den Zugang zu verschiedenen Masterstudiengängen und eröffnet vielfältige und verantwortungsvolle berufliche Tätigkeitsfelder, insbesondere in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Diese reichen von der Prozess- und Fallsteuerung im intraprofessionellen Team über die Beratung, Anleitung und Schulung von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen bis hin zur Mitarbeit bei wissenschaftlichen Projekten sowie in der Pflegeforschung.


Weitere gesundheitsbezogene Studiengänge, in denen aktuell an der BTU Cottbus–Senftenberg studiert werden kann, sind der Bachelorstudiengang Therapiewissenschaften und der Masterstudiengang Berufspädagogik für Gesundheitsberufe.