Karriere & Studium
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Der Bachelor Abschluss ist einer der neuen Grade, der mit einer akademischen Ausbildung mit häufig starkem Praxisbezug erworben werden kann. Im Zuge der Bologna Reform wurde das akademische Lernen an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst, der einen früheren Berufseinstieg von Studienabsolventen und eine stärkere Anwendungsorientierung der akademischen Ausbildung gefordert hat. Sechs bis acht Semester beträgt die Regelstudienzeit für den grundständigen Bachelor Abschluss, unabhängig vom gewählten Fach oder von der anbietenden Hochschule (Fachhochschule oder Universität). Ein erfolgreicher und entspannter Einstieg in das Studium gelingt durch die zahlreichen Hilfangebote (Tutoren- und Mentorenprogramme, Orientierungswochen vor Semesterbeginn, Brückenkurse, Eignungsfeststellungsverfahren, Studienberatungen u.a.), die von verschiedenen studentischen und nicht-studentischen Institutionen an den Hochschulen für Erstsemester angeboten werden. Die Vielfalt der Unterstützungsleistungen, die auch während des Studiums in Anspruch genommen werden können, erleichtert Studienanfängerinnen und -anfängern die Umgewöhnung vom schulischen an das akademische Lernen. Ein geglückter Studieneinstieg wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit eines guten bis sehr guten Bachelor Abschlusses.

Internationale Vergleichbarkeit grundständiger Abschlüsse

Mit den internationalen Abschlussgraden, die vereinzelt im deutschen Sprachraum in latinisierter Form genutzt werden, sollte eine Vergleichbarkeit von Abschlüssen im globalisierten Wirtschaftsraum verwirklicht werden. Dieses Ziel ist bislang nur partiell erreicht worden. Immerhin können Studierende auf Basis des neu eingeführten Bewertungssystems mit ECTS-Punkten (ECTS = European Credit Transfer System) innerhalb des europäischen Hochschulsystems schon vor dem Bachelor Abschluss leichter Auslandserfahrungen mit Auslandssemestern in gleichwertigen Studienprogrammen sammeln, ohne nennenswert Zeit bis zum Berufseinstieg zu verlieren.

Die neuen Bachelor Abschlüsse

- Bachelor of Arts (B.A.),

- Bachelor of Education (B.Ed.),

- Bachelor of Engineering (B. Eng.),

- Bachelor of Fine Arts (B.F.A.),

- Bachelor of Laws (LL.B.),

- Bachelor of Music (B.Mus.) und

- Bachelor of Science (B.Sc.)

bilden den Schwerpunkt der neuen Abschlüsse im Bachelorbereich. Auch wenn die neuen Abschlussgrade das Studienfach nicht mehr zwingend benennen, geben sie Auskunft über die Fächergruppe, in der das Bachelor Studium absolviert wurde. Das ermöglicht es den Hochschulen, in Modulen frühzeitig bestimmte Spezialisierungen bereits während des Erwerbs von fachlichen Grundkenntnissen anzubieten.

Mit Modulen zum Bachelor Abschluss

Mit der Restrukturierung des Studiums in ein zweistufiges Studiensystem ist eine weitgehende Modularisierung des grundständigen Studiums einhergegangen. Während der sechs bis acht Semester des Bachelor Studiums können Studierende in Modulen, die aus einer oder mehreren Lehrveranstaltungen bestehen können, Leistungspunkte erarbeiten. Im letzten Drittel vor dem Bachelor Abschluss werden von den Studierenden in Wahlpflichtmodulen erste inhaltliche Schwerpunkte für die künftige Berufstätigkeit oder eine Fortsetzung des Studiums im Masterbereich gelegt. Grundsätzlich sind pro Semester 30 Leistungspunkte erreichbar, die nach dem erfolgreichen Abschluss der jeweiligen Module bescheinigt werden. Zusätzlich werden in den persönlichen Studienunterlagen die Themen und Benotungen der Module, die in nicht selten auch über zwei Semester ausgedehnt werden können, festgehalten. Die genaue Anzahl von Pflicht- und Wahlpflichtmodulen, die für den Bachelor Abschluss angerechnet werden, variiert und ist der Studienordnung des gewählten Fachs zu entnehmen.

Zusatzqualifikationen zum Bachelor Abschluss

Mit Blick auf ein anschließendes Master Studium, das oft nur mit einem überdurchschnittlichen Bachelor Abschluss zu erreichen ist, können in den optionalen Studienangeboten der Hochschule ergänzende Fähigkeiten erworben werden. In diesem Kontext sind besonders der Aufbau von Sprachkompetenzen für einen internationalen Doppelabschluss oder Präsentations- und Rhetorikfähigkeiten von Bedeutung. Als allgemeine Qualifikation, die im Studium und beim Berufseinstieg direkt nach dem Bachelor Abschluss zu nutzen ist, gilt die fortgeschrittene Beherrschung von Informationstechnologien.

Der Erwerb von Methodenkenntnissen ist auch hinsichtlich der Erarbeitung verschiedener Lernmethoden wichtig für die Fortsetzung des Studiums. Zugleich schulen verschiedene Lernweisen Kompetenzen, die auch für die Aufnahme einer geregelten Berufstätigkeit von Vorteil sind. Beispielsweise zeigt das Selbstlernen die vorhandene Arbeitsdisziplin und die Integration in Arbeitsgruppen beweist Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Dieser exemplarische Ausschnitt der Schlüsselqualifikationen verdeutlicht, dass mit dem Bachelor Abschluss nur zum Teil das erworbene fachliche Grundwissen den Ausschlag für das Erreichen beruflicher Ziele gibt.

Fazit der Redaktion

Mit dem Bachelor Abschluss von einer Fachhochschule oder Universität haben Sie gute Chancen für einen Berufseinstieg, die Sie weiter verbessern, wenn Sie sich frühzeitig darüber informieren, welche ergänzende Qualifikationen aktuell auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt werden.

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