Karriere & Studium
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Zu den Studienangeboten, die von der Reformierung im Zuge des Bologna-Prozesses besonders stark betroffen waren, gehören vor allem die Lehramtsstudiengänge. Mehrheitlich ist auch in dieser akademischen Ausbildung eine Abkehr vom früheren Staatsexamen als Nachweis der Lehrbefähigung hin zum zweistufigen Bachelor- und Masterstudium mittlerweile vollzogen. Der Bachelor of Education (B.Ed.) ist der erste berufsqualifizierende Abschluss für das Lehramt, den Studierende in Deutschland erreichen können. Insbesondere die Tätigkeit in weiterführenden Schulen ist jedoch erst mit dem anschließenden Master of Education zu erreichen. Dagegen ermöglicht der ausgeprägte Praxisbezug des Studiums für Absolventinnen und Absolventen des grundständigen Studiums den Übergang in Tätigkeitsfelder außerhalb des Schuldienstes beispielsweise in privaten Organisationen oder in Arbeitsfeldern der Wirtschaftswelt.

Schwerpunkte für die später Lehrtätigkeit

Das Lehramtsstudium bietet verschiedene mögliche Schwerpunktsetzungen, die bereits frühzeitig die Ausrichtung der späteren Lehrtätigkeit oder den Umstieg in andere Arbeitsfelder determinieren. Außer einer geschickten Fächerkombination, die einerseits gefragt und andererseits vergleichsweise konkurrenzarm ist, kann eine Fokussierung von inhaltlichen Bereichen wie

  • Bildungswissenschaft,
  • Pädagogik und
  • Sonderpädagogik

im späteren Verlauf der Laufbahn ebenso relevant sein wie die grundlegende Wahl von relevanten Fachrichtungen, die in 

  • der Primarstufe,
  • der Sekundarstufe I,
  • der Sekundarstufe II oder
  • in der beruflichen Bildung

gefragt sind. In Phasen der Eigenreflexion, die in vielen Fällen von den Hochschulen unterstützt wird, können Studierende zum Bachelor of Education ihre Zielformulierungen überprüfen und gegebenenfalls die Studienschwerpunkte nachjustieren.

Mit zweckmäßiger Fächerkombination ins Lehramt

Der Weg ins Lehramt ist im Kern mit einem Zwei-Fach-Bachelor als Vorbereitung auf die spätere Tätigkeit im Schuldienst zu vergleichen. Die genaue Ausgestaltung wird von den Landesregierungen oder den Hochschulen im Rahmen der an den Ländervorgaben ausgerichteten Studienordnungen festgelegt. Für die zwei Fächer müssen auch im Studium zum Bachelor of Education dieselben Voraussetzungen erfüllt werden, die für Studierende mit anderen Zielabschlüssen gelten. So sind in Fächern wie Geschichte und Philosophie altsprachliche Kenntnisse obligatorisch, für Sport müssen gegebenenfalls Fähigkeitsnachweise erbracht werden und in Fakultäten, die fachliche Eignungstests vorsehen, müssen auch Lehramtsstudierende die Tests bestehen.

Grundsätzlich sind für das Studium zum Bachelor of Education alle an der Wunschhochschule studierbaren Fächer wählbar. Begrenzt sind allerdings in vielen Fällen die Kombinationsmöglichkeiten. Eine angemessene Fächerkombination muss insofern

  • die formalen und organisatorischen Vorgaben der Hochschulen,
  • die persönlichen Interessen und Begabungen sowie
  • die auf statistischen Daten basierende Prognose von Anstellungsperspektiven

berücksichtigen. 

Starker Praxisbezug im Bachelorstudium

Bereits die Eignungsprüfung für das Lehramtsstudium ist an einigen Hochschulen an den Anforderungen schulischer Praxis orientiert. In mehrtägigen Praktika müssen Studierende darüber hinaus während des Studiums vor den ersten Lehrerfahrungen im Rahmen des Referendariats nachweisen, dass sie die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen. Weitere Praktika, die bis zu einem Monat dauern können, sind an vielen Hochschulen zur Orientierung oder als berufsbezogene Erfahrungssammlung in verschiedenen potentiellen Tätigkeitsfeldern vorgeschrieben. Ein Teil dieser praktischen Erfahrungen besteht in der Rückmeldung durch erfahrene Lehrkräfte, die es Studierenden erlaubt, noch während des Studiums an Schwachstellen zu arbeiten und zusätzliche methodische Kompetenzen aufzubauen. Für die Suche nach einer passenden Praktikumsstelle gibt es in den Ländern und an den Hochschulen spezialisierte Plattformen.

Zulassungsbedingungen und Besonderheiten

Trotz der Reformierung der Ausbildung für das Lehramt sind formale Besonderheiten des Lehramtsstudiums aus dem vorherigen System übernommen worden. Der Grund ist vor allem die föderale Struktur des Bildungssystems. Mit einem Studium in einem Bundesland legen sich Studierende damit weitgehend fest, in welchem Bundesland sie auch langfristig arbeiten wollen, solange sie wirklich im Schuldienst verbleiben. Die Kultusministerien der Länder legen die Details der Rahmenbedingungen im Lehramtsstudium für alle Schultypen fest. Gemeinsam ist allen die Notwendigkeit einer allgemeinen Hochschulreife als Zugangsbedingung für das Studium. Die Kombinierbarkeit von Fächern und weitere Zulassungsbeschränkungen müssen angehende Studierende dagegen für ihren konkreten Studienwunsch über das Kultusministerium ihres Bundeslandes oder über die Informationsseiten der jeweiligen Wunschhochschule recherchieren. Auch die Modalitäten für die an vielen Hochschulen inzwischen obligatorischen Eignungstests sind direkt bei den jeweiligen Wunschhochschulen in Erfahrung zu bringen.

Tipp der Redaktion

Nutzen Sie möglichst die spezialisierte "Studienberatung Lehramt", die an den staatlichen Hochschulen vorab und in jeder Studienphase fachkundige Unterstützung für alle Ihre Fragen rund um den Einstieg in den Lehrerberuf bietet.

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