Karriere & Studium
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Ein weiterführendes Studium zum Master of Laws (LL.M.) erweitert gegenüber dem Bachelor of Laws die Bandbreite möglicher Tätigkeitsfelder. Darüber hinaus können sich auch Absolventinnen und Absolventen benachbarter Fachrichtungen beispielsweise der Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften für eine Ergänzung ihrer Kompetenzen mit dem rechtswissenschaftlichen Master entscheiden, wenn sie die Immatrikulationsvoraussetzungen der gewählten Hochschule erfüllen. In einigen Bundesländern ist das zwei bis viersemestrige juristische Masterstudium an einer Universität die Zugangsvoraussetzung für das zweite Staatsexamen. Die staatliche Prüfung schließt das staatliche Referendariat ab, das den Weg in die hoheitlichen Aufgaben (Richter, Staatsanwalt, gerichtliche Vertretung/Rechtsanwalt in bestimmten Rechtsbereichen) öffnet. Die Zulassung zu dieser zweijährigen Ausbildungsperiode ist möglich mit einem acht- bis neunsemestrigen rechtswissenschaftlichen Studium, also gleichbedeutend einem Bachelor mit anschließendem Master of Laws. 

Modularer Kompetenzaufbau im juristischen Masterstudium

Differenzierte Inhalte für die unterschiedlichen Zielgruppen des Master of Laws erlauben eine Spezialisierung für unterschiedliche Arbeitsbereiche ausgebildeter Juristinnen und Juristen. Die Interdisziplinarität vieler grundständiger Studienangebote zum Bachelor of Laws findet im Masterbereich eine Entsprechung, die besonders für die anschließende Tätigkeit in Unternehmen qualifiziert, da Absolventinnen und Absolventen nicht nur rechtswissenschaftliches Wissen, sondern auch ein profundes Verständnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge und politischer Mechanismen mitbringen.

Für eine angestrebte Position im internationalen Umfeld ist der Master of Laws auch aufgrund des guten Rufs, den der früher vor allem in angloamerikanischen Raum gebräuchliche Abschluss genießt, eine sinnvolle Entscheidung. Der modulare Aufbau des rechtswissenschaftlichen Masterstudiums erlaubt eine einschlägige Schwerpunktsetzung auf 

  • internationale Rechtsgebiete,
  • Sprachkompetenzen und
  • interkulturelle Kommunikation,

um die Herausforderungen im Umgang mit anderen Wirtschaftskulturen und Geschäftsstrukturen zu bewältigen.

Für die spätere Tätigkeit in Unternehmen, Verbänden und internationalen Organisationen bieten einige Hochschulen spezifische Vertiefungsmodule in Rechtsgebieten, die in diesen Berufsfeldern besonders gefragt sind. Auch interdisziplinäre akademische Inhalte aus

  • der Betriebswirtschaftslehre, 
  • der Volkswirtschaftslehre,
  • dem Wirtschaftsingenieurwesen,
  • der Politikwissenschaft, 
  • der Soziogolie oder
  • der Philosophie

können im Wahlpflichtbereich in das Curriculum integriert werden. Studierende, die ihr grundständiges Studium bereits in einem wirtschafts- oder sozialwissenschaftlichen Fachgebiet abgeschlossen haben, können mit weiteren interdisziplinären Inhalten aus verwandten Bereichen als Wahlmodule ihr Kompetenzprofil abrunden.

Unabhängig von der Fachrichtung des ersten grundständigen Studienabschlusses, der zu einem rechtswissenschaftlichen Masterstudium geführt hat, sind Master of Laws aus akkreditierten Studienprogrammen nach einer Übereinkunft der Kultusbehörden eine anerkannten Qualifikation für den Einstieg in den höheren Dienst in öffentlichen Verwaltungen und in Ministerien. Die Spezialisierung auf einschlägige Rechtsgebiete kann diesen Übergang ebenso erleichtern wie Praktika, die den Kontakt zum künftigen Arbeitgeber herstellen.

Vielfältige Studienmodelle zum Master of Laws

Als weiterbildendes Studium eignet sich ein Studium zum Master of Laws für die berufsbegleitende Qualifikation. Dementsprechend sind verschiedene Studienangebote zu finden, die rechtswissenschaftliche Inhalte in Fernstudiengängen oder im Onlinestudium vermitteln. Diese Studienprogramme sind oft als Vollzeitstudium konzipiert, können allerdings auf Antrag als Teilzeitstudium absolviert werden, wenn die Studierenden die damit naturgemäß verbundene Verlängerung der Studienzeit in Kauf nehmen. Auch der parallel zur Berufstätigkeit erworbene Master of Laws ist geeignet, der Karriere eine neue Perspektive zu geben. Die Akkreditierung der Programme gibt Hinweise auf die Stärken und die Effizienz der jeweiligen Studienkonzepte.

Vertiefungen in ausgewählten Rechtsgebieten

Fast 200 weiterführende Studienangebote bieten an deutschen Hochschulen neben der Intensivierung des erworbenen Rechtswissens Vertiefungen, die für die fortgeführte Berufstätigkeit in Unternehmen oder als selbständige Anbieter/-in von juristischen Dienstleistungen dienlich sind. Zu den wichtigsten Rechtsgebieten im Studium zum Master of Laws zählen unter anderem

  • das Europarecht,
  • das Familienrecht,
  • das Internationale Recht,
  • das Sozialrecht,
  • das Steuerrecht,
  • das Unternehmensrecht,
  • das Wettbewerbsrecht und
  • das Wirtschaftsrecht.

In konsekutiven Programmen, die vor allem an Universitäten zum Master of Laws führen und die das Staatsexamen beinhalten, liegen die Studienschwerpunkte in den klassischen Rechtsbereichen

  • Öffentliches Recht,
  • Strafrecht,
  • Verfahrensrecht,
  • Verfassungsrecht,
  • Verwaltungsrecht und
  • Zivilrecht.

Außerdem werden im Masterstudium rechtstheoretische und rechtsphilosophische Fragestellung vertiefend behandelt.

Tipp der Redaktion

Wenn Sie mit Ihrem bestandenen Master of Laws planen, eine Selbständigkeit zu starten, können Sie an vielen Hochschulen Kooperationen und Coachings nutzen, die zusätzliche Kontakte und Kompetenzen bieten.

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