Karriere & Studium
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Zumindest statistisch ergibt sich in den vergangenen Jahren eine Spezialisierung in der Hochschullandschaft: Während an den Fachhochschulen die Anzahl der Bachelorstudiengänge überwiegt, habe an den Universitäten die Masterstudiengänge die Bachelorprogramme zahlenmäßig überholt. Im Gesamtüberblick fällt auf, dass insgesamt erstmals beinahe gleich viele Bachelor- und Masterstudiengänge zur Wahl stehen. In beiden Bereichen sind knapp 7700 Studienprogramme verfügbar. Mit Regelstudienzeiten zwischen zwei und vier Semestern im Vollzeitstudium sind die Masterprogramme auch hinsichtlich der Studiendauer weiter ausdifferenziert als die grundständigen Studien. Die inhaltlichen Schwerpunkte im weiterführenden Studium variieren ebenfalls stark und Interessierte müssen sich vor der Entscheidung für das zur Arbeits- und Lebenssituation passende Masterprogramm sorgfältig mit den unterschiedlichen Konzepten und Studienmodellen beschäftigen. 

Verschiedene bedarfsorientierte Studienmodelle

Das zweistufige akademische Ausbildungssystem überlässt Studierenden und Studieninteressierten die Entscheidung, ob und wann nach sie nach dem ersten berufsqualifizierenden Studienabschluss (in der Regel mit einem Bachelor) ein Masterstudium anschließen. Für die Fortsetzung des Studiums sind grundsätzlich zwei Gruppen von Masterstudiengängen zu unterscheiden: konsekutive und weiterbildende Masterprogramme. Beide Varianten dauern zwischen zwei und vier Semestern und können prinzipiell auch als Teilzeitstudium absolviert werden. Auch verschiedene Formen des berufsbegleitenden Studierens (zum Beispiel Fernstudium, Onlinestudium, Blended Learning) sind theoretisch wählbar.

Weiterbildende Masterstudiengänge können nach einer Unterbrechung der Studienphase für die Qualifizierung für neue Tätigkeitsfelder oder anspruchsvollere Aufgaben genutzt werden. Häufig zählt eine mehrjährige Berufspraxis neben einem ersten Studienabschluss zu den Zulassungsbedingungen für diese Form des Masterstudiums. Die spezialisierten Studienschwerpunkte und eigene Mastergrade sind deutliche Anzeichen, dass diese Studiengänge konkret an den Bedarf des Arbeitsmarktes an qualifizierten Absolventinnen und Absolventen sowie an das lebenslange Lernen auf akademischem Niveau angepasst sind. Empirisch zu beobachten ist der Anteil Teilzeitstudierender in diesem Studienmodell, der an den Fachhochschulen deutlich höher ist als an den Universitäten. Dies gilt als Hinweis darauf, dass die Masterstudiengänge der Fachhochschulen stärker auf die berufliche Weiterbildung in vielen Branchen ausgerichtet sind.

Konsekutive Masterstudiengänge sind oft ein Zwischenschritt für den Start in eine Wissenschaftskarriere. Der in diesem Studienmodell erworbene Mastergrad aus den Fächergruppen

  • Agrar- und Forstwissenschaften,
  • Gesellschafts- und Sozialwissenschaften,
  • Ingenieurwissenschaften,
  • Kunst und Kunstwissenschaften,
  • Lehrämter,
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften,
  • Naturwissenschaften,
  • Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie
  • Sprach- und Kulturwissenschaften

ist gleichbedeutend mit der früher im einstufigen System durch den regulären Studienabschluss erworbenen Promotionsberechtigung. Das anschließend erfolgreiche Verfassen einer Dissertation, zu der ein mindestens guter Master fächerübergreifend berechtigt, ist die notwendige Voraussetzung, an der Hochschule in die Lehre einzusteigen oder in einem Forschungsinstitut an wissenschaftlichen Projekten mitzuarbeiten. 

Masterstudiengänge als Karrierevoraussetzung

Nicht nur für eine Hochschulkarriere sind erfolgreich absolvierte Masterstudiengänge eine obligatorische Zugangsvoraussetzung. Auch die höhere Laufbahn in der öffentlichen Verwaltung ist erst mit einem guten Studienerfolg, belegbar duch eine gute Abschlussnote in einem

  • rechtswissenschaftlichen,
  • verwaltungswissenschaftlichen,
  • wirtschaftswissenschaftlichen oder
  • sozialwissenschaftlichen

Masterstudiengang, erreichbar. Abhängig von den angestrebten Aufgabenschwerpunkten können auch Master aus anderen Fachbereichen für den Eintritt in die höhere Laufbahn des öffentlichen Dienstes qualifizieren. Wichtig ist für diese Wunschkarriere neben einer möglichst guten Abschlussnote vor allem das Einhalten der Regelstudienzeit, da für viele öffentliche Aufgabenfelder ein Eintrittshöchstalter zu beachten ist.

Für eine Karriere in Unternehmen sind Masterstudiengänge, die in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern der Firmen qualifizieren, ebenfalls eine gute Option, auf der mittleren Leitungsebene einzusteigen und bei entsprechender Leistungsbereitschaft einen weiteren Aufstieg zu realisieren. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme zum Unternehmen beispielsweise im Zuge eines Praktikums oder im Rahmen der Bearbeitung einer konkreten, firmenbezogenen Fragestelltung in der Masterarbeit hilft ebenfalls beim Erreichen der beruflichen Ziele.

Als vorrangiges berufliches Ideal oder als befriedigende Alternative, wenn der ursprüngliche Karriereplan nicht in einem angemessenen Zeitrahmen erreichbar scheint, ist die Selbständigkeit in vielen Branchen eine gute Lösung für Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit ausgeprägtem unternehmerischen Denken. Für dieses spezielle Ziel bieten mittlerweile zahlreichen Hochschulen Masterstudiengänge an, die konkret auf die Unternehmensgründung oder die Übernahme eines Unternehmens vorbereiten, indem sie das ökonomische Know-how und die organisatorische Methodenkenntnis für ein erfolgreiches Unternehmertum vermitteln.

Tipp der Redaktion

An der Akkreditierung von Masterstudiengängen erkennen Sie, dass die von den Hochschulen konzipierten Masterprogramme von unabhängigen Agenturen auditiert und auf bestimmte Qualitätskriterien (unter anderem Effizienz, Studierbarkeit und Studierendenzufriedenheit) getestet sind.

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