Karriere & Studium
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Ein Studium der Rechtswissenschaften erreicht mit dem Bachelor of Laws (LL.B) die erste berufsqualifiizierende Etappe auf dem Weg zu anspruchsvollen Tätigkeiten in der Rechtsberatung oder in vielfältigen Tätigkeitsfeldern in der Wirtschaft und in internationalen Organisationen. Juristische Tätigkeiten vor Gericht bleiben jedoch mit wenigen Ausnahmen Volljuristen, die das zweite Staatsexamen abgelegt haben, vorbehalten. Das erste Staatsexamen ist in allgemein rechtswissenschaftlichen Studiengänge und unter bestimmten Voraussetzungen in die Bachelorprüfung integriert. Die Einbeziehung des Jurastudiums in den Bologna-Prozess war lange umstritten. Das zweistufige Studiensystem hat seine Berechtigung allerdings auch in der breiten Auswahl von Tätigkeitsfeldern, für die in modernen Gesellschaften juristische Fachkenntnisse grundlegend sind. Auch im internationalen Umfeld großer Unternehmen, exekutiver Institutionen und global agierender Organisationen ist ein rechtswissenschaftliches Studium eine sinnvolle Basis für die Kommunikation und eine effiziente Zielerreichung.

Voraussetzungen für ein juristisches Bachelorstudium

Zunächst müssen Studierende bestimmte formale Voraussetzungen erfüllen, um ein grundständiges Studium der Rechtswissenschaft zu beginnen. Im Normalfall ist die schulisch erworbene Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder Fachhochschulreife) die wichtigste Bedingung, die bei der Bewerbung um einen Studienplatz für den Bachelor of Laws erfüllt werden muss. Die meisten Studienangebote sind zulassungsbeschränkt, so dass es sich als sinnvoll erweist, frühzeitig auf den juristischen Studienwunsch hinzuarbeiten. Ergänzend zu einer guten Durchschnittsnote sind gelegentlich Eignungsprüfungen und obligatorische Studienberatungen nachzuweisen. Eine beruflich erworbene Hochschulzugangsberechtigung (Berufsausbildung und mehrjährige qualifizierte Tätigkeit) gilt ergänzt um den Eignungstest und die kompetente Beratung ebenfalls für einige Juraprogramme als Zugangserlaubnis.

Persönliche Voraussetzungen sind in den anspruchsvollen Aufgabenfeldern, die das Studium der Rechtswissenschaften öffnet, fast ebenso wichtig wie die formalen Zulassungsbedingungen. Studieninteressierte sollten über ein gutes Verständnis für Logik verfügen und ein Interesse an Rhetorik mitbringen. Außerdem sind die Fähigkeit zur Eigenmotivation und Zielorientierung hilfreich bei der Bewältigung des Studienpensums. 

Weichenstellung für verschiedene Tätigkeitsfelder

Die Wahl des Studiengangs kann bereits eine Entscheidung für die künftige Karriere darstellen. Trotz der grundsätzlich vorhandenen Option des Schwerpunktwechsels müssen angehende Studierende ihre beruflichen Pläne in die Studienwahl einbeziehen. Vor der Bewerbung für ein sechssemestriges Studium zum Bachelor of Laws ist es deshalb sinnvoll, verschiedene Konzepte und Studienordnungen miteinander zu vergleichen.

Mit der Integration betriebswirtschaftlicher Inhalte ins Curriculum eignen sich Studiengänge zum Bachelor of Laws besonders für Studierende, die nach dem ersten grundständigen Studium direkt eine Laufbahn in Unternehmen anstreben. Viele der interdisziplinär ausgerichteten Studienangebote bieten fakultativ auch Vertiefungen in Fragestellungen des Verwaltungsrechts. Solche Schwerpunkte bieten sich an, wenn Studierende in den gehobenen Dienst oder mit einem anschließenden Master in den höheren Dienst in Ministerien, Behörden und Ämtern einsteigen wollen. Weitere angrenzende Fachkompetenzen, die mit dem Bachelor of Laws erworben werden können, sind gesellschaftswissenschaftliche Ergänzungen, die sich insbesondere für diejenigen anbieten, die mit juristischer Expertise in internationalen Organisationen arbeiten wollen.

Studiengänge mit ausschließlich rechtswissenschaftlichen Studienmodulen vermitteln den Studierenden vor allem ein intensiviertes Verständnis

  • der Rechtsgeschichte,
  • der juristischen Denklogik,
  • der der rechtswissenschaftlichen Methodik und
  • der Rechtsphilosophie.

Mit diesem Grundgerüst bleiben vielfältige Möglichkeiten für die berufliche Zielsetzung. Die Methodenkompetenzen erlauben ein effizientes Einarbeiten in verschiedene Rechtsgebiete und damit sind Tätigkeiten in der Rechtsberatung ebenso möglich wie ein Einstieg in internationale Unternehmungen oder eine Fortsetzung der akademischen Karriere mit dem Fernziel einer Hochschullaufbahn oder einem Einstieg in hoheitliche Aufgabenstellungen, die allerdings das Staatsexamen voraussetzen.

Spezialisierungen im Studium zum Bachelor of Laws

Mehr als 120 Studiengänge an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen sind mit dem Bachelor of Laws abzuschließen. Studierende können sich bereits im Rahmen des grundständigen Studiums auf bestimmte Arbeitsfelder spezialisieren. Zu den beliebtesten Rechtsgebieten zählen

  • Europarecht,
  • Internationales Recht,
  • Öffentliches Recht,
  • Privatrecht,
  • Steuerrecht,
  • Verwaltungsrecht,
  • Wirtschaftsrecht und
  • Zivilrecht.

Tipp der Redaktion

Ein Auslandsstudium kann Sie optimal auf die Fragestellungen des europäischen und internationalen Rechtsraums vorbereiten. Hilfestellung für diesbezügliche Pläne bieten die Fakultäten sowie die Studienberatungen der Hochschulen.

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