Fit for Economy

Oberstufen-Wirtschaftskurs, Interesse an ökonomischen Zusammenhängen oder Selbständigkeit als Karriereziel. Es gibt viele gute Gründe für den Wirtschaftsführerschein für Schüler/innen.

Freitag, 21 Dezember, 2018

Oberstufen-Wirtschaftskurs, Interesse an ökonomischen Zusammenhängen oder Selbständigkeit als Karriereziel. Es gibt viele gute Gründe für den Wirtschaftsführerschein für Schüler/innen.

Grundlagenwissen für Unternehmensgründung gewünscht

André Ruf möchte später sein eigenes Unternehmen gründen, sein eigener Chef sein. Dass er dafür neben Ideen und Führungskompetenzen auch ein solides Grundlagenwissen braucht, um ökonomische Zusammenhänge zu verstehen, das ist dem 16-Jährigen Schüler vom Luise-Henriette-Gymnasium in Berlin-Tempelhof bewusst. Deshalb hatte er sich für den Seminartag an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin im November angemeldet und den Berliner Wirtschaftsführerschein abgelegt. 

Wie funktioniert ein Unternehmen?

Wie funktioniert ein Unternehmen? Was heißt es, Unternehmer/in zu sein? Wie funktioniert das mit den Zinsen? Auf diese und weitere Fragen antworten Expert/innen aus der Praxis einen Samstag lang in verschiedenen Workshops. Angeboten wird der kompakte Grundkurs zu Wirtschafts- und Finanzfragen einmal im Jahr vom Berlin Junior Business e. V. in Kooperation mit den berliner wirtschaftsgespräche e. V. und der HWR Berlin. Die Teilnehmer/innen erhalten Einblicke in die Unternehmenspraxis und haben zudem die Möglichkeit, Kontakte zu Wirtschaftsvertreter/innen und Wissenschaftler/innen zu knüpfen. „Fit for Economy“ lautet das Motto und soll für Wirtschaft als Säule und Motor gesellschaftlicher Entwicklung sensibilisieren und dabei auch auf Praktikum, Studium und berufliche Zukunft vorbereiten.

“Mehrfachtäter” lernen auch beim wiederholten Mal noch dazu

„Diesmal habe ich noch besser verstanden, welche Instrumente zum Beispiel im Marketing eingesetzt werden und mit welchem Ziel“, sagt Eustachia Tonye. Die Elftklässlerin besucht die Katholische Schule Liebfrauen und ist schon zum zweiten Mal dabei, konnte die vorgestellten Themen diesmal mit ihrem Wissen über soziale Marktwirtschaft aus dem Unterrichtsfach Politikwissenschaften verknüpfen. Die Schülerin brachte eine Freundin mit. Karla-Pauline Etogué lernt in der 10. Klasse des Kant Gymnasiums und wollte sich ganz allgemein eingehender über das Funktionieren von Wirtschaft und Wirtschaftssystemen informieren. Die 15-Jährige hat zwar noch keinen konkreten Berufswunsch, könnte sich aber gut vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten. Sie findet es wichtig, dass bei allem Streben nach Gewinnmaximierung in der Wirtschaft das Gemeinwohl nicht aus dem Blick gerät.

Wissen kann überall eingesetzt werden

„Wirtschafts- und Managementwissen braucht man in allen Bereichen“, betont Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin, in seiner Rede zur Zertifikatsverleihung. Er verweist auf die über 60 Studiengänge der Hochschule, in denen sich Manager/innen von morgen für Führungsaufgaben in Unternehmen, Verwaltung und auch für die Polizei qualifizieren. Anwendungsorientiert und international ausgerichtet sei das Studium an der HWR Berlin, die eng mit über 700 Praxispartnern und über 170 Partnerhochschulen auf allen Kontinenten zusammenarbeite. Im Gründungszentrum der Hochschule erhalten zudem angehende Unternehmer/innen mit eigenen Geschäftsideen für neue Produkte oder Services Unterstützung beim Startup einer Firma. 

Netzwerken inklusive

Rund um die Zertifikatsverleihung nutzten die Schülerinnen und Schüler beim „Markt der Möglichkeiten“ ihre Chance, mit Vertreter/innen von großen und kleinen Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen und aus dem sozialen Bereich ins Gespräch zu kommen. Dabei ging es ganz konkret um Berufsbilder, um Ausbildungswege, Stipendien und Praktikumsplätze. Mit dem Berliner Wirtschaftsführerschein heißt es für die Schülerinnen und Schüler jetzt: „Freie Fahrt für Wirtschaftswissen“.